„Wo murmelnd zieht ein Bächlein durchs Tal sein silbern Band, da liegt eine alte Kirche am grünen Wiesenrand.
Andächt'ge Beter wallen schon lange zu ihr hin, sie singen und flehen und bitten die Himmelskönigin:
Maria du im Grünen Tal! O du Maria, hilf!"
Diese Zeilen von Dr. Karl Sauer aus einem beliebten Wallfahrtslied besingen die romantisch zwischen Wald und Wiesen eingebettete Wallfahrtskirche ,,Maria im Grünen Tal" bei Retzbach. Die Legende bringt die Gründung der Wallfahrtskirche mit der Gemahlin des Ritters Bodo von Ravensburg in Zusammenhang, der an der Ermordung des Würzburger Bischofs Konrad von Querfurt im Jahre 1202 beteiligt war. Sicher ist ,dass es bereits um 1200 einen ersten romanischen Bau gegeben haben muss, und auch die Wallfahrtstradition lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Damit ist der knapp 20 Kilometer mainabwärts von Würzburg gelegene Ort der älteste noch bestehende Wallfahrtsort der Diözese. Obwohl die Retzbacher Wallfahrt mit rund 100 Wallfahrer-Gruppen bis heute zu den lebendigsten im Bistum gehört, ist Retzbach ein angenehm stiller Wallfahrtsort geblieben, der zugleich viele Einzelpilger und Wanderer anzieht.